Der IRONMAN Hamburg hatte dieses Jahr mehr zu bieten als die Europameisterschaften der Frauen, bei der sich im Profifeld Kat Matthews und Laura Philipp fast bis zu einer neuen Weltbestzeit duellierten, denn mit Annika Held und Stefan Bihler waren zwei SSV Athleten unter den fast 3000 Startern.
Um 3:30 Uhr klingelte der Wecker für die beiden und es hieß aufstehen und fertig machen für ihren Start beim IRONMAN Hamburg. Den beiden stand ein langer Tag bevor, denn es galt eine Strecke von insgesamt 226km (3,8km Schwimmen, 180km Radfahren, 42,2km Laufen) zu bewältigen. Nachdem der Start aufgrund von heftigen Gewittern verzögert wurde, ging es nach einiger ungeplanter Vorstarthektik um ca. 7:15 Uhr für die beiden Triathleten endlich los.
Der Start erfolgte direkt am Jungfernstieg und die Schwimmstrecke führte in einer großen Runde über die Binnen- und Außenalster zurück zum Schwimmausstieg am Rathausmarkt. Hier wurden die Athleten bereits von zahlreichen Zuschauern empfangen und unter tosendem Jubel in die Wechselzone begleitet. Dort galt es die Schwimmsachen gegen das Radequipment zu tauschen und es folgte das Radfahren über 180km (2 Runden à 90km). Die Strecke führte nach einem kurzen Abstecher über Altona und den Landungsbrücken Richtung Südwesten, verlief entlang des Elbdeichs in die Vier- und Marschlande und kehrte dann in die Stadt zurück. Auf der Radstrecke hatten die Triathleten neben dem Wind mit einigen Schlaglöchern und Kopfsteinpflaster zu kämpfen, wodurch das Equipment etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde. Annika wurde außerdem von einer Biene gestochen, was sie zum Glück nur wenig einschränkte. Nach Abschluss der beiden Radrunden durften die Athleten in der Wechselzone das Fahrrad gegen die Laufschuhe tauschen und sich dann auf den letzten Abschnitt, den Marathon begeben. Hier galt es 4 Runden à 10,5 km entlang der Alster und durch die Innenstadt zu laufen. Dank der zahlreichen Zuschauer, Fans und Supporter, die die Laufstrecke in eine einzige Partymeile verwandelt hatten, war die Stimmung während des gesamten Marathons einzigartig und überwältigend! Die Athleten wurden unter lautstarker Anfeuerung über die Strecke getragen und selbst ein kurzer, aber heftiger Wolkenbruch mit Starkregen und Hagel konnte weder die Triathleten noch die Zuschauer davon abhalten, alles zu geben!
Nach 11:27h durfte Annika dann auf die lang ersehnte Finishline abbiegen, an der Glocke für die "First Timer" läuten um dann schließlich die magsichen Worte "You are an IRONMAN" zu hören. Stefan wurde nach 12:06h von den jubelnden Zuschauern auf dem roten Finishline Teppich empfangen, um dann ebenfalls mit den Worten "You are an IRONMAN" glücklich und strahlend ins Ziel zu laufen.
Dieser Tag war für Annika und Stefan mehr als nur ein Wettkampf – es war ein unvergessliches Erlebnis, das sie für immer in Erinnerung behalten werden. Ein Tag, an dem sie ihre Grenzen überwunden, Träume verwirklicht und bewiesen haben, dass mit Mut, Ausdauer und Unterstützung alles möglich ist.